Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

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enviadi
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Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von enviadi »

Das Skigebiet, in dem man aufgewachsen ist, vergisst man irgendwie nie. Und auch wenn die Lenzerheide heute in weiten Teilen so gar nicht mehr meinem Geschmack entspricht, hängen natürlich viele Erinnerungen an den Abfahrten. Und entsprechend viele Fotos gibt es im Familienarchiv, von denen ich euch nachfolgend gerne ein paar präsentiere. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die "alte" Lenzerheide.

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Starten wir am Parkplatz in Churwalden. Der existiert trotz zwischenzeitlicher Überlegungen zum Bau eines Parkhauses immer noch, die Städeli-Sesselbahn nach Pargitsch (Pradaschier) ist jedoch schon seit über 20 Jahren Geschichte. Das Talstationsgebäude existiert aber immer noch.

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März 1995 in Churwalden. Der Übungslift Pradafenz (links unten) dreht heute immer noch unverändert seine Runden, Pradaschier damals noch ohne Beschneiung, Rodelbahn und Zipline.

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Damals erreichte man die Alp Stätz von Churwalden aus noch mit der Städeli-Dreiersesselbahn. Wo heute der Funpark ist, war seinerzeit der Schlepplift Wasserböden in Betrieb. Die Zwirbelkurve an der Alp Stätz hat mich als Kind immer unglaublich fasziniert. Gebaut wurde der Lift 1978 von Garaventa als Verstärkung für die beiden Brändle-Schlepplifte Sartons und Täli. Das Foto zeigt den Lift bei sehr wenig Schnee Ende an Weihnachten der 80er Jahre.

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Der Schlepplift Wasserböden im Abschnitt oberhalb der Kurve bei besseren Verhältnissen im März 1995. Im Sommer wurden er und die Schlepplifte Sartons und Täli durch eine Sesselbahn von Leitner auf neuer Trasse ersetzt.

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Auch am Schlepplift Proschieri war Ende der 1980er Jahre an eine Beschneiungsanlage noch nicht zu denken. Das Ergebnis ist ersichtlich.

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Schlepplift Proschieri im März 1995, hier hat sich bis heute ausser ein wenig Kosmetik an der Station nicht viel verändert.

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Um von Proschieri zum Stätzerhorn zu gelangen, brauchte es damals noch den kurzen Sartonser Lift, im Volksmund wegen seiner Länge "Stumpalift" genannt. Der Stätzerhornlift startete zu dieser Zeit erst auf Höhe des Restaurants Damiez. Im Hintergrund sieht man übrigens die ersten Vorboten für die im weiteren Verlauf des Jahres erbaute Sesselbahn Stätzertäli, die ja bekanntlich im nächsten Sommer ihrerseits schon wieder ersetzt wird. Wie die Zeit rast...

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Talstation des Stätzerhornlifts von Garaventa, der 1982 einen Brändle-Schlepplift aus den 1960er Jahren ersetzt. In dessen Talstationsgebäude befindet sich heute die Chilihüttä. Der Doppelschlepplift war schon eine beeindruckende Anlage mit rund 700 Höhenmetern und einer Förderleistung von 2200 Personen pro Stunde. 1999 wurde er nach nur 17 Jahren Betrieb durch die heutige Sesselbahn ersetzt. Rechts im Bild die Talstation des Brändle-Schlepplifts Täli. An deren Stelle befindet sich heute ein Betriebsgebäude mit einer Pistenfahrzeuggarage.

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Blick von der Bergstation am Stätzerhorn Richtung Ostseite. War schon ein etwas exklusiveres Erlebnis als heute. ;-)

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Blick von der Bergstation Stätzerhorn ins Rheintal.

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Dasselbe Motiv, diesmal mit der schwarzen Abfahrt Cresta Nord im Vordergrund. Im Tal ist die Bergstation des Schlepplifts Täli zu sehen.

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Der Schlepplift Täli bei seinen letzten Runden im März 1995. Nach knapp 35 Jahren Betrieb wurde er dann kurze Zeit später ersetzt. Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, waren hier noch bis zum Ende Kurzbügel im Einsatz.

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Um 180° gedreht ergibt sich dieser Blick auf die schwarze Abfahrt Cresta Süd, die heute nicht mehr offiziell existiert. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den 1990ern jemals geöffnet war, nach der Jahrtausendwende verschwand sie dann wie mehrere andere Abfahrten aus dem Pistenplan. Die Piste namens Valetta, eine Variante in der Nähe der Cresta Süd, auch erreichbar vom Schlepplift Cumascheals, ereilte das gleiche Schicksal.

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Vom Schlepplift Cumascheals habe ich leider kein Foto, der nächste an der Reihe ist daher der Schlepplift Lavoz. Auch hier handelte es sich um einen Doppelschlepplift von Garaventa, allerdings zehn Jahre älter als der Stätzerhorn. Erbaut wurde die Anlage im Zuge der Reissbretterschliessung des Danis-Gebiets 1972 zwischen den damals nur rudimentär verbundenen Sektoren Stätzerhorn und Scalottas. Seit 1997 steht an dieser Stelle eine Sesselbahn.

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Die Talstationen der beiden Lifte mit dem Wartebereich. Wie bei den zeitgleich erbauten Schleppliften Pedra Grossa, Gertrud und Cumascheals befanden sich auch hier die Antriebe im Tal, die Abspannungen am Berg.

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Bergstationen der beiden Lavoz-Schlepplifte mit Flims-Laax im Hintergrund.

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Ausstieg am Schlepplift Lavoz.

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Blick vom Piz Scalottas Richtung Norden auf die Skihänge der Westseite.

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Ausnahmsweise mal ein Foto, das man heute immer noch so machen könnte. Die Sesselbahn Scalottas von Garaventa.

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Aussicht vom Piz Scalottas Richtung Süden, mittig liegt Savognin.

Schon 1995 war das Wechseln auf die Rothornseite (Ostseite) per Ski möglich, allerdings gab es noch keine Unterführung an der Hauptstrasse und natürlich auch keine Verbindungs-Sesselbahn am Obertor. Die Abfahrt führte damals vom Proschierihang via Obertor zur Talstation des (damaligen) Heimberg-Schlepplifts.

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Schlepplift Heimberg von Städeli. Die Anlage ersetzte 1962 einen Schlepplift von Müller.

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Im oberen, steilen Teil des Schlepplifts Heimberg. Der Ersatz erfolgte 2004 durch eine Sesselbahn im Zuge der Verlegung der Weltcup-Strecke vom Scalottas hierher.

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Ebenfalls Geschichte ist dieses Foto, denn an dieser Stelle drehen sich schon lange keine Rollen mehr. Das Foto zeigt den zwar immer noch existierenden Schlepplift Scharmoin, der allerdings heute nur noch die Hälfte von dem ist, was er damals war. Der obere, steile Teil wurde wegen chronischem Schneemangel aufbelassen, samt seinen anspruchsvollen und interessanten Abfahrten.

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Die gesamte Strecke des Schlepplifts Scharmoin. 30 Jahre lang war er eine Wiederholungsanlage mit interessanten Abfahrten, ehe man ihn Ende der 1990er Jahre zu einem reinen Rückbringerschlepplift degradierte. Diese Aufgabe hatte zuvor der Schlepplift Weisshorn 1 inne, der aber 1999 auf neuer Trasse durch die viel längere Sesselbahn Stivetta ersetzt wurde.

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Bergstation des Schlepplifts Scharmoin auf Höhe der Stütze der Rothornbahn, unverkennbar eine Habegger-Konstruktion.

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Eine Kabine der Rothornbahn, wie sie von 1988 bis 2015 im Einsatz war.

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Auch dieses Bild kann man leider in die Kategorie historisch einstellen. Die Sesselbahn Totälpli am Rothorn, speziell im Frühjahr Gold wert, da immer mit Pulverschnee gesegnet. 2001 wollte man sie nach 20 Jahren Betrieb stilllegen, was zu Protesten führte. Einige Jahre lief sie daraufhin noch, ehe man sie im November 2007 abbaute und nach Chile verkaufte. Dort ist sie auch heute noch in Betrieb.

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Talstation und Strecke der Sesselbahn Totälpli. War eine willkommene Abwechslung auf der Rothornseite. Der ersatzlose Rückbau ist mir und vielen anderen bis heute rätselhaft.

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Abfahrt Weisshornmulde.

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Damals ganz neu, mittlerweile schon seit einem Jahrzehnt in Tschechien in Betrieb. Die Sesselbahn Schwarzhorn in ihrer ersten Saison. Der Kompaktexpress von Garaventa ersetzte eine rund 20 Jahre alte fixe Habegger-Sesselbahn, die anfänglich während weniger Jahre sogar als Schlepplift betrieben wurde.

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Die in neuem Glanz erstrahlende Talstation der Sesselbahn Schwarzhorn im März 1995. Die Garagierungshalle rechts wird heute auch vom Nachfolger zum Urdenfürggli noch genutzt.

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Die Pendelbahn zum Rothorn, darunter der Schlepplift Crappa Grossa. Links der Vorgänger der heutigen Goldgräberbar. Schon damals dröhnte laute Musik aus der Ecke, aber man hat noch mit einheimischem Bier geworben. ;-)

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Eine Sesselbahn mit echtem Seltenheitswert in der Deutschschweiz. 1983 erstellte die Firma Baco an der steilen Piste Plams die Sesselbahn Motta für Wiederholungsfahrten. Die Technik stammte damals wie bei Baco üblich von Poma. Nach dem kuppelbaren Stangenschlepplift am Dieschen 1964 schaffte es damit ein zweites Mal französische Technik nach Lenzerheide-Valbella. 1999 wurde die Anlage bereits wieder stillgelegt und im darauffolgenden Sommer abgebaut. Ein herber Verlust, denn für Wiederholungsfahrten an dem sehr lohnenden Hang muss man heute den weiten Weg ins Tal zur Sesselbahn Stivetta nehmen, was speziell im Frühjahr kein Vergnügen ist.

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Sesselbahn Motta im Bereich der Bergstation.
Zuletzt geändert von enviadi am 30.04.2024, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von smiletoyou »

Da kommen Erinnnerungen an ein Skilager in Valbella hoch - vielen Dank für die tolle Doku
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von easyrider »

Top, sehr schön! Zu den Zeiten, als die von dir gezeigten Bilder aufgenommen wurden, war ich noch nicht auf der Lenzerheide bzw teilweise nicht einmal auf der Welt. An einige Sachen kann ich mich aber tatsächlich erinnern:
  • Heimbergschlepper
  • Totälpli-Sessel
  • die alte Rothorngondel (und auch das alte Scharmoin-Resti oder eher Baracke?)
  • Sesselbahn Schwarzhorn
Unvergessen bleibt, als im November am Totälpli Skibetrieb angeboten wurde und ich dabei sein konnte. Müsste so 2002 oder 2003 gewesen sein.
enviadi hat geschrieben: 27.11.2023, 15:45
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Um 180° gedreht ergibt sich dieser Blick auf die schwarze Abfahrt Cresta Süd, die heute nicht mehr offiziell existiert. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den 1990ern jemals geöffnet war, nach der Jahrtausendwende verschwand sie dann wie mehrere andere Abfahrten aus dem Pistenplan. Die Piste namens Valetta, eine Variante in der Nähe der Cresta Süd, auch erreichbar vom Schlepplift Cumascheals, ereilte das gleiche Schicksal.
Diese beiden Pisten habe ich oft im Pistenplan angeschaut. Wurden die präpariert oder waren es Routen? Und gab es die Piste einmal, die früher rechts neben "Die Rote" (70) am Stätzerhorn eingezeichnet war?

Das Pistensterben habe ich auch bemerkt. So fand und finde ich es zum Beispiel noch immer schade, dass die Verbindungspiste "obenrum" von der Bergstation Lavoz zur Alp Nova aufgegeben wurde
Zuletzt geändert von easyrider am 29.11.2023, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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enviadi
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von enviadi »

easyrider hat geschrieben: 29.11.2023, 13:57 Top, sehr schön! Zu den Zeiten, als die von dir gezeigten Bilder aufgenommen wurden, war ich noch nicht auf der Lenzerheide bzw teilweise noch nicht einmal auf der Welt.
Gerne! Ich teilweise auch nicht. Die Fotos aus den 80ern hat mein Vater wohl auch nur gemacht, weil er die damals fast schneefreie Weihnachtstage dokumentieren wollte. 1995 wurde er dann der Erzählung nach von mir mit dem Fotos machen beauftragt, weil ich von den Schleppliften, die im folgenden Sommer durch die Sesselbahn Stätzertäli ersetzt wurden, noch ein Erinnerungsfoto haben wollte. :lol:
easyrider hat geschrieben: 29.11.2023, 13:57 Diese beiden Pisten habe ich oft im Pistenplan angeschaut. Wurden die präpariert oder waren es Routen? Und gab es die Piste einmal, die früher rechts neben "Die Rote" (70) am Stätzerhorn eingezeichnet war?

Das Pistensterben habe ich auch bemerkt. So fand und finde ich es zum Beispiel noch immer schade, dass die Verbindungspiste "obenrum" von der Bergstation Lavoz zur Alp Nova aufgegeben wurde
Eingezeichnet waren beide als schwarze Pisten, aber geöffnet habe ich nur die Valetta am Cumascheals erlebt. Die war damals aber auch nicht präpariert. Trotzdem schade, dass die Abfahrt komplett verschwunden ist, denn der Bereich würde durchaus noch eine zusätzliche Variante vertragen. Die zusätzliche Piste am Stätzerhorn Richtung Täli habe ich immer als Phantom in Erinnerung. Kann mich nicht erinnern, dass da jemals was präpariert wurde. Die Ecke ist ja auch ziemlich lawinengefährdet.

Das Pistensterben ist schon schade. Neben der von dir erwähnten Piste vermisse ich auch die kurze schwarze Abfahrt Alp Fops an der Schäfermulde. Und natürlich die Stockboden-Abfahrt vom Heidbüel durch den Wald nach Churwalden. Die kenne ich aber auch nur aus Erzählungen, selbst habe ich sie nie erlebt. Wäre aber spätestens seit dem Bau der neuen Heidbüel-Bahn das Non-Plus-Ultra. Durchgehend steiler Nordhang vom Stätzerhorn nach Churwalden mit über 1200 Höhenmetern.
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von sheridan »

Interessant, die Sesselbahn Totälpli war mir noch nicht bekannt. Die Pisten bis zur Galerie sind super, nur ab dort wird es mit dem Board sehr mühsam. Daher hatte ich mich auch schon gefragt, warum man dort keinen Lift hinstellt ..
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von intermezzo »

Abgebaute Sesselbahn Totälpli und den Skilift Heimberg bin ich früher auch gefahren. Leider habe ich von der Lenzerheide fast oder keine Bilder mehr. Von Arosa habe ich noch ein paar aus 1996. Muss mal rasch nachschauen, ob dem mit einem Foto der abgebauten Sesselbahn Totälpli so ist;-)

Doch, ich habe in der Zwischenzeit ein Bild der Sesselbahn Totälpli gefunden! Das Foto stammt vom Dezember 2005. Ich habe das Bild übrigens mit meiner ersten Digitalkamera (!) gemacht:

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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von Graubündenfan »

Vielen Dank für diese tollen Bilder, welche viele Erinnerungen an mein Heimskigebiet wecken. 😍 Viele Impressionen sind tatsächlich auch noch vor meiner Zeit entstanden, doch habe ich damals noch am steilen Skilift Heimberg das Skifahren gelernt - erst bis zum Mast 2, dann bis zum Zwischenausstieg am Älpli und später bis ganz hoch. Nicht umsonst kenne ich nahezu jede Ecke dieses Skigebietes und habe all die Entwicklungen in den letzten knapp drei Jahrzehnten mitbekommen.
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von highlander »

auch von mir vielen Dank für die tollen Bilder dort.
🙂
Wir waren Mitte der 90er mehrere Winter in Valbella zum Skifahren und mir hat das Gebiet damals schon sehr getaugt..
Auf der Lenzerheide Seite hat es damals einen Permanenten Riesenslalom gegeben, ich glaube es war im Bereich vom Schlepplift Gertrud, und man musste sich beim Liftler immer Getoni gegen Schweizer Franken tauschen lassen.. 🙂
da die Zeitmessung nur mit diesen Getoni ausgelöst werden konnte..
Einen dieser Getoni habe Ich heute noch als Erinnerung in meinem Geldbeutel..🙂
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Re: Lenzerheide-Valbella anno dazumal - März 1995

Beitrag von Fäbla »

Ich kann euch ein paar Sachen aufklären; also die Cresta Süd, die Piste am Stätzerhorn links, war präpariert, der oberste teil ist sehr steil. Sie wurde sogar nach 1999 als Sonnenpiste angepriesen, da die Stätzerhorn AG noch nicht mit Danis AG zusammen. Stätzerhorn war sehr schattig, vorallem im Dez und Jan. Dazumal kam es auf jeden Drehkreuz Durchgang an. (brachte am Stätzerhorn 10 Punkte, resp. in Franken dann abgerechnet 5SFr. der Gesellschaft ein. Die Jahre 99 bis zur Fussion mit Danis waren die besten Jahre, da Präparierten sie die Piste links (wenn immer möglich), eine Piste der Sesselbahn enlang runter, dann die Cresta Nord (heuzutage die Schwarze) dann das Zündhölzli, die Blaue (die heute die Rote heisst) und auch noch eine weiter links von der Roten und hinter dem Täli Bergstations Hügel durch ging direkt in die Wasserböden. (der Speichersee ist jetzt etwas im weg, die ging dort durch unter der Sesselbahn) diese war aber nicht sehr oft gemacht.


Zum Rothorn, der November (teilweise bereits ab Oktober) war mindestens, von ca. 95 bis zum Abbruch der Totälpli Sesselbah durchgeführt worden.
(Sie fuhren Nächtelang Wasserhoch und beschneiten mit 2 Schneekanonen)

Ja das Skigebiet von Heute ist halt anderst, es müssen alle Pisten immer perfekt sein. Für diese Garantie wurde viel gekürzt.
(auch aus Wirtschaftlichkeit und vorallem die Fusionen der 3 Grossen (Stätz, Danis und Rothorn AG) zu LBB, hat den direkten Konkurrenzkampf sehr reduziert.
Heute Zählen nur noch die Ersteintritte, nicht mehr die einzelnen fahrten.

(Firma Namen immer in Kurzform)

im 1995 war: Ski und Sesselifte Stätzerhorn AG (Valbella Lift, Heimberglift und Pradaschier Lifte waren auch in dieser AG)
Sportbahnen Danis AG (Cumascheals bis Gerdruth)
Rothorn und Scalottas AG
im 1999 wurde der Heimberg zur Rothorn übergeben und die Pradaschier wurde abgeschoben und von Churwalden als Pradaschier AG gegründet.
(Stätz brauchte Geld für die neue 6er Sesselbahn auf das Horn) Sessel Pradaschier musste auch ersetzt werden. (gleichzeitig wurde auch der Weisshorn Speed gebaut so wie Cumascheals)

Totälpli Sessel wurde au Kostengründen Rückgebaut. Rothorn hatte dazumal nie genügen Finanzielle mittel, und die technische Beschneiung machte dazumal das Skifahren in andern Lagen intressanter

Danke Gruss Fäbla
easyrider hat geschrieben: 29.11.2023, 13:57

Unvergessen bleibt, als im November am Totälpli Skibetrieb angeboten wurde und ich dabei sein konnte. Müsste so 2002 oder 2003 gewesen sein.
enviadi hat geschrieben: 27.11.2023, 15:45
Um 180° gedreht ergibt sich dieser Blick auf die schwarze Abfahrt Cresta Süd, die heute nicht mehr offiziell existiert. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den 1990ern jemals geöffnet war, nach der Jahrtausendwende verschwand sie dann wie mehrere andere Abfahrten aus dem Pistenplan. Die Piste namens Valetta, eine Variante in der Nähe der Cresta Süd, auch erreichbar vom Schlepplift Cumascheals, ereilte das gleiche Schicksal.
Diese beiden Pisten habe ich oft im Pistenplan angeschaut. Wurden die präpariert oder waren es Routen? Und gab es die Piste einmal, die früher rechts neben "Die Rote" (70) am Stätzerhorn eingezeichnet war?

Das Pistensterben habe ich auch bemerkt. So fand und finde ich es zum Beispiel noch immer schade, dass die Verbindungspiste "obenrum" von der Bergstation Lavoz zur Alp Nova aufgegeben wurde
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