Diagnose "Kreuzbandriss"

Pitcairn
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Pitcairn »

Der Riss

Es ist Muttertag, es ist der 08.05.1994. Nach einem gemütlichen Essen zuhause bei Mütterchen mit frischem Spargel und Schnitzel steht am Sonntag Nachmittag das Heimspiel meines Stammvereins an. Ich bin wie immer gesetzt auf der "hängenden 6", damals noch klassisch der Vorstopper genannt. Eine Position, die nicht die beste Technik bedurfte, aber den Gegner schon allein mit meiner körperlichen Präsenz die Gegner in Ehrfurcht erstarren lässt. Ich putze alles Weg - Freund & Gegner, manchmal treffe ich sogar den Ball und bin immer für die Torabstöße zuständig. Mir ist es in meinen bis dahin 10 Jahre als Aktiver seit den Schülermannschaften nur ein einzigen Mal passiert, den Ball zum Abstoß vom eigenen 5er über das komplette Spielfeld in das gegnerische Aus zu dreschen, ohne das ihn jemand berührt. Ich hatte einen Mords-Bums im Bein, ich bin stark, bin kräftiger und muskulöser als die meisten Mitspieler - ich bin topfit und mitten im Saft. Ich packe also meine Sachen, schwinge mich auf Motorrad mit Kickstarter, drehte die 400er an und fahr zum Sportplatz. Erste Halbzeit im Lokalderby zuhause auf dem besten Platz der Liga steht es 0:0 - ich halte mein Hälfte sauber. Pause. Das Spiel plätschert in der Frühjahrsonne. 60. Minute. Ich hole eine Flanke auf Höhe des 16ers technisch filigran für meine Verhältnisse herunter. Der Ball verspringt mir nicht und ich dribbel durch meine Hälfte raus auf halblinks und ziehe zwei gegnerische Mitspieler an, um Räume zu schaffen. Einen lasse ich stehe und schlage eine Haken und trete in die leichte Versenkung der Bewässerungsanlage, die abgesenkten Rasensprengen..... ist es möglich, daß gerade jemand ein Blatt Papier neben mir in der Mitte schnell durchgerissen hat?.........AUS...SCHMERZEN...ich höre meinen eigenen Schmerzschrei und liege da, das rechte Bein unnatürlich nach außen gedreht....

alles ist heute bis in die Details noch immer präsent - wie beim 1. Mal.

(to be continued)
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von icedtea »

Vielleicht in diesem Zusammenhang von Interesse:

https://www.merkur.de/sport/wintersport ... 10368.html
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Pitcairn »

icedtea hat geschrieben: 02.02.2024, 19:33 Vielleicht in diesem Zusammenhang von Interesse:

https://www.merkur.de/sport/wintersport ... 10368.html
In der Tat, besonders folgende Aussage, die ich gern zitiere aus eigener Erfahrung:

"....Für viele unvorstellbar: Es ist bereits der vierte Kreuzbandriss, den Hählen erleidet. Nach dem letzten Riss im linken Knie 2018 verzichtete sie auch schon auf eine Operation und bezeichnete diesen Schritt als „die vielleicht beste Entscheidung meines Lebens“. Denn die anfänglichen Schmerzen durch Überbelastungen konnte sie schließlich durch gezieltes Training überwinden. Auf ein ähnliches Szenario wird Hählen auch in diesem Fall hoffen. „Ich habe gute Knie, aber ich muss sie pflegen – man wird ja nicht jünger“, sagte sie noch im Herbst vor dem Saisonstart. Ihr rechtes Knie wird sie nun besonders gut schonen und pflegen müssen. Gelingt dies, ist tatsächlich eine Rückkehr auf die Piste in der laufenden Saison möglich...."
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Pitcairn »

Das Unheil

Heute sitze ich hier im Hotel auf Geschäftsreise, wie schon letzte Woche, und hab auf der Fahrt auf der A9 (Phyrn) immer mal hochgeschaut, ob "was geht". Wie schon auch letzte Woche hat sich die Situation auch entlang der Skigebiete hier in OÖ oder STMK nicht wesentlich gebessert. Zwar gab es z.B. in Hinterstoder minimal Schneefall, aber wie mir berichtet wurde, war es letzte Woche einfach mies. Es hat reingeschifft und der letzte nennenswerte Schneefall ist Wochen her. Dann fahr ich auch nicht; letzte Woche hatte ich im Grazer Becken schon 19 Grad, heute waren es auf der Alpensüdseite immerhin "nur" 14. Ski zu Hause gelassen, too risky für mein Knie.

Neulich hatte ich ja berichtet, wie es zur 1. VKB gekommen ist. Ich war damals froh, überhaupt ärztlich versorgt zu werden und wurde vom Fussballplatz gleich in das nächste, zuständige Kreiskrankenhaus gebracht. Ich mache denen keinen Vorwurf, ich wähnte mich in guten Händen. Die Informationsmöglichkeiten, die Vernetzung, war 1994 einfach anders oder nicht vorhanden und so habe ich mich auf das ärztliche Personal und die Techniken verlassen. Auch die OP-Technik war eine andere, die Arthroskopie am Anfang ihrer technischen Möglichkeiten und ein solches Gerät, hatte der damalig Chirurg bekommen und ich vertraute seinen Worten. Was blieb mir auch anderes übrig. Ich hatte ihn nie gefragt, wieviele Knie er schon repariert hatte. Als ich jedoch nach der OP aufwachte, war ich erstaunt, daß mein ganzes rechtes Bein von der Sohle bis zum Oberschenkel eingegipst war und ich dieses Monstrum 2 Wochen zur Ruhigstellung dranbehalten musste. Bis heute (!) habe ich an diesem Bein nie wieder eine gleichmäßige Muskelmasse aufgebaut, auch bedingt durch die unterbewusste Schonhaltung und ich wurde vom Rechtsfüsser zum Linksfüsser. Bei den weiteren OP´s zum VKB in den Folgejahren bei einem ausgewiesenen Spezialisten in der weiteren Umgebung wurde bereits am Tag nach der OP mit der Mobilisierung begonnen und einen Orthese als ausreichend erachtet. Mei - es ist wie es war. Ich kann mich gut erinnern, daß damals in den 90ern die Fussballprofis alle zum Dr. Steadman nach Colorado geflogen wurden, andernfalls drohte das Ende ihrer Karriere. Ich war aber kein Profi, nur ein Kreisliga-Bolzer und musste zurück in den Job. Hier war der Unfall aber wahrscheinlich eine große Wende in meinem Leben. Ich trat 4 Wochen vor dem Unfall meinen Zivildienst an; am Ende war ich wochenlang krank geschrieben und schließlich nach einigen Monaten als komplett dienstuntauglich entlassen; ich kann dem Vaterland gar nichts mehr. Der Zufall wollte aber, daß durch diese unfreiwillige Dienstverkürzung ein slot bei meinem damaligen Arbeitgeber frei wurde und alles hat sich so entwickelt, wie es heute ist, mit allen Wendungen.

Was nach der 1. OP nicht funktioniert hat, kann ich nicht mehr sagen. Vielleicht war es der Vollbein-Gips und der nahezu vollständige Schwund der Beinmuskulatur. Natürlich mit wochenlanger Physio, Einblutungen und auch Schmerzen. Damals wurde die Patella-Sehne als Ersatz verwendet und die Beugung mit der Donjoy-Schiene stufenweise über Wochen erweitert. Nach Monaten stellte sich im Bein aber nie eine vollständige Streckung ein, die 180 Grad habe ich nie geschafft, es ging mechanisch einfach nicht weiter als so um die 170-175 Grad, also wahrscheinlich so um die 95% der möglichen Streckung. Shit, sagte mein behandelnder Arzt damals (Chirurg, Unfallarzt und Orthopäde), das Ding ist zu kurz gesetzt. Und schnipp, fast mit Jahresfrist ist es wieder gerissen, als ich beim Mopedfahren das Bein abgesetzt habe, um die Balance beim Stop zu halten. Den 3. und 4. Riss weiss ich gar nicht mehr, wo und wie die passiert sind.

Ich habs aber hinbekommen, über 25 Jahre das Knie weitgehend stabil zu halten und auch mit einsetzenden Arthrose zu leben. Was noch kommt, kann ich nicht sagen, aber es geht für mich eher um Mitigation der Risiken, um den Zustand as is so lange wie möglich zu halten - wie schon gesagt: es muss für den "Hausgebrauch" reichen....
Zuletzt geändert von Pitcairn am 13.02.2024, 22:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Pitcairn »

Drahtesel

...in den Jahren nach 2001 und damit den letzten OP´s ist einiges passiert. Neben der beruflichen Veränderung bin ich Rad gefahren, viel Rad. Fahrrad musst ich aufwachsend auf einem Kaff in der Provinz schon immer und als Kind. Schon während der Physio hab ich aufgerüstet und nach und nach nach oben angepasst. Jede freie Minute war ich auf dem Rad und mit Vorzug auf dem MTB. Mir macht es immer irgendwie mehr Spass auf dem Uphill und ich wurde immer stärker. Das hat mir gut getan und begann sogar das ein oder andere Amateur-Rennen mitzufahren und landet sogar immer in einem guten Platz im Top20-Bereich. Ich tummelte ich tlw. sogar im Bereich der Lizenzfahrer (UCI). Das war meine Rettung und die Bewegung war Balsam auf das Bein - ich merkte es gar nimmer und so begab es sich, daß ich mich 2007 erstmals wieder auf Skiern wagte. Ich fühlte mich stark genau, hatte Kraft und konnte sie konservieren. Falls das Radfahren nicht ging, nahm ich jeden Spinning-Termin war, den ich schaffte. Geil - ich war unschlagbar, ich war stark, das Bein fühlte sich an, als wäre nie etwas gewesen...

im Jahr schaffte ich zigtausend KM, bin oft in und über die Alpen gefahren, hier und da ein Rennen, an allen Ecken und Enden in Europa als das Wort Bike-Backing noch kein SocialMedia-Event war oder BBS für was anderes Stand. Das biken war das wichtigste für mich.
alpinfans1.jpg
auf obigen Bild (irgendein Rennen) ist die Muskulatur etwas zu erahnen, wie eben das rechte Bein ein dürrer Spargel ist, während die Kraft aus dem linken kommt (gesund), auch wenn hier natürlich die Kontraktion besteht.
alpinfans2.jpg
mir fällt auf, daß ich auf diesen Aufnahmen sogar das Finisher-Trikot des Ischgl Iron Bike trage, ich bin den zwei mal mitgefahren und weiss gar nicht, ob es den heute noch gibt.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: fahrt Fahrrad! Was besseres konnte ich meinen Beinen gar nicht antuen.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Pitcairn »

Gegenwart & meine "biolgische Geheimwaffe"

Werte Freunde,
ich komme so langsam zum Ende meiner Geschichte, die ich auch recht kurz halten möchte.

Beruflich bin ich in stabilen Bahnen, familiär gefestigt und seit 10 Jahren stolzer Papa von zweien. Hierfür übernehme ich volle Verantwortung, was auch dazu führte, daß ich nicht mehr ganz so viel biken gehen oder spontan man über das Wochenende auf die Piste. Einen längeren Ausfall kann und will ich mir gesundheitlich nicht mehr zumuten und jünger wird man auch nicht. Was das radeln angeht, bin ich vor ein paar Jahren vollständig aufs eBike (MTB Fully 29er von Scott) umgestiegen und komme so im Jahr auf < 5.000 km, meist nur auf meinen Hausrunden durch die Wälder und Trails eines deutschen Mittelgebirges. Das reicht mir, um nicht zu viel Zeit zu verbrennen und nutze sie oft lieber mit Family, daneben mache ich meine Übungen und gelegentlich Krafttraining fürs Bein auf meinen Geräten. Es funktioniert alles im regulären Hausgebrauch. Seit vor Corona war ich nicht mehr richtig auf Ski gestanden, weil es a.) nicht ging, b.) der Schnee in den letzten 2 Jahren einfach Mist war und c.) ich nicht mehr bereit bin, die Preisspirale im Skizirkus in dieser Form mitzumachen. Ein kompletter Familienurlaub im Winter/Ski fällt vollständig aus, das mache ich auch kostentechnisch nicht mehr mit, anderes Thema aber. Was das Knie angeht, es hält und wie schon mal geschrieben, bin ich "wetterfühlig".

Es kommt aber auch schon vor, daß ich überbelaste, daß ich mich verdrehe, oder daß einfach tiefer Gelenkschmerz besteht (was auch durch die Arthrose kommt), dann hilft für mich nur mein persönliches Wundermittel, meine biologische Geheimwaffe: Beinwellwurzelessenz! Kleiner Hinweis auf den https://de.wikipedia.org/wiki/Beinwell-Artikel hierzu sei mir erlaubt. Vor Jahren bin ich in einem Artikel auf Beinwell gestoßen, wo ein Leidensgenosse davon erzählt hat, daß er damit sie Beine behandelt nach einem anstrengenden (Ski)Tag und die Essenz bei einer Kräuterhexe (heute würde man sagen Pop-up-Store) im Süden Kärntens direkt kauft. Ich habe die Adresse herausgefunden uns sie angerufen und nett gebeten, ob sie mir was schicken möchte. Das Mütterchen kennt sich aber nicht damit aus und mir war der Weg mit 8 Stunden Fahrt zu weit, ohne zu wissen, ob es hilft. Nach weiterer Recherche bin ich dann auf einen privaten Store aus einer Klosterschule in Niederbayern gestoßen und das nutze ich seitdem. Nur die reine Essenz direkt aus der Wurzel und gelegentlich auch das Beinwell-Balsam und nur von diesem Hersteller, es ist meiner Erfahrung nach das absolut reinste Zeug. Wer den Link wissen will, kann mir gern eine DM senden, da es immer wieder einmal ausverkauft ist und ich selbst Bedarf habe. Ich bekomme nichts dafür. Die Wirkung auf mich und das Knie ist phänomenal: absolut schmerzlindernd, abschwellend und eingerieben zur Nacht stehe ich am nächsten Tag (oft) auf und glaube, daß eigentlich gar nichts geschehen war. Probiert es aus, vielleicht ist es auch nur der Placebo-Effekt aber wenn selbst der mir hilft, dann es ist gut. Ich bin ja kein Chemiker und kein Heilpflanzenexperte, aber schaut einfach über den o.g. Wiki-Artikel weiter in die Materie rein, es könnte wirklich etwas an den Effekten dran sein, irgendwoher muss ja auch der Name "Beinwell" kommen.

Aus dem Wiki nehme ich mal ein Zitat raus und hoffe, daß dies ok ist (wenn nicht, können die Mods das auch gerne wieder löschen):

Die Beinwell-Arten wurden schon in alter Zeit als Heilkraut verwendet.[12] Der antike griechische Arzt Dioskurides etwa beschreibt das von ihm bereits so genannte Symphyton állo (σύμφυτον ἄλλο) ausführlich.[13] Ob allerdings die in der lateinischen Antike als alum Gallicum bekannte Heilpflanze dem Beinwell entspricht, ist unklar.[14] Jedenfalls leitet sich sowohl der altgriechische als auch der deutsche Name der Pflanze von ihrer Anwendung bei Knochenbrüchen und offenen Wunden ab. Auch bei Verletzungen von Bändern und Sehnen wurde den Pflanzen Heilwirkung zugeschrieben. Sowohl der heute anerkannte Gattungsname Symphytum als auch der in früheren Werken gebräuchliche Name Consolida (übersetzt „wachse zusammen“, von lateinisch consolidare; griechisch symphýein) beziehen sich auf das „Zusammenwachsen“.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leidensgenossen gute Genesung, fahrt Rad und denkt daran: es geht immer weiter. Einen KBR kann man nicht verhindern, es trifft bekanntlich die austrainiertesten Profisportler, es kommt wie es kommt oder "nolens volens", und nur zuhause auf dem Sofa herumsitzen und sich in Watte einpacken ist ja auch keine Lösung. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion und stehe für Fragen gerne zur Verfügung. Ski Heil, Hals- und Beinbruch, und allen noch viel Spass diese und kommende Saisons auf den Pisten dieser Welt und wo ihr euch sonst so rumtreibt.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Turms »

Ich schreibe hier weiter – lohnt sich nicht, ein neues Thema zu eröffnen.

Am 8. Februar waren wir alle zusammen in Oberjoch. Nach der Mittagspause wollte ich mit meiner Frau den Sessellift nehmen. Ich musste laufen, da es zu flach zum Snowboarden war, während meine Frau langsam mit den Skiern weiterfuhr. Als ich einen Skiweg überqueren musste, warf ich einen kurzen Blick nach hinten, um zu sehen, ob jemand kommt, schaute dann wieder nach vorne – und sah meine Frau am Boden liegen. Wie es genau passiert ist, weiß sie selbst nicht. Auf jeden Fall hatte sie sich das Knie verdreht und starke Schmerzen an der Außenseite des linken Knies. Nach fünf Minuten war die Bergrettung da, dann ging es mit dem Krankenwagen direkt ins Krankenhaus. Ich wartete zwei Stunden im Auto, bevor ich die Kinder vom Skikurs abholte und ebenfalls ins Krankenhaus fuhr. Dort bestätigte der Arzt einen Außenbandriss – ob teil- oder vollständiger Riss, konnte er nicht genau sagen.
Am Montag, den 10. Februar, hatten wir einen Termin beim Orthopäden. Auch er konnte sich nicht sicher festlegen, vermutete aber eine Außenbandverletzung und empfahl ein MRT. Zum Glück bekamen wir relativ schnell einen Termin (letzten Montag). Die Ergebnisse wurden direkt an den Orthopäden geschickt, wir konnten nur die CD mitnehmen.

Ich habe mir die Bilder zu Hause angeschaut und mit Vergleichsbildern aus dem Internet abgeglichen. Das Außenband sah für mich intakt aus, aber beim vorderen Kreuzband hatte ich ein ungutes Gefühl. Leider bestätigte der Orthopäde gestern Nachmittag genau das: vollständiger Riss des vorderen Kreuzbands.

Super … :|

Jetzt haben wir am 20. März einen Termin bei einem Kniespezialisten in Stuttgart, um eine zweite Meinung einzuholen. Meine Frau tendiert bereits zur OP, unser Orthopäde sieht das ebenfalls als beste Lösung.
Ich bin erstaunt, dass ich die MRT-Bilder überhaupt „lesen“ konnte – auch wenn ich gehofft hatte, mich einfach nur geirrt zu haben …Aber es ist, wie es ist … Meine Frau sieht das im Moment noch locker, aber ich weiß, dass die schwierigste Zeit erst nach der OP kommt.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von icedtea »

Ich drücke mal die Daumen! Zweitmeinung ist auch und gerade bei MRT-Bildern wichtig, wie meine Erfahrung gezeigt hat.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von biofleisch »

Mist.
So was braucht man wirklich gar nicht.

Ich habe von nicht wenigen Leuten gehört, welche ohne OP gut mit einem gerissenen Kreuzband zurecht kommen. Das würde ich beim Arzt zur Sprache bringen und versuchen „herauszukitzeln“ welche konkreten Unterschiede OP / keine OP / Konservativ bestehen.

Was klar ist: mit OP muss man erst mal mit Muskelabbau rechnen und das ist imho der Knackpunkt bei vielen Gelenk- und Bewegungsproblemen. Unser Bewegungsapparat hat so viele Muskeln (gerade die ganz kleinen!), welche perfekt aufeinander abgestimmt sind, dass ein Abbau sehr schnell negative Folgen hat.

Alles Gute für Euch!
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Turms »

Die Sache ist: Mit einer OP muss man auf jeden Fall mit Muskelaufbau, Physiotherapie usw. rechnen – aber das gilt genauso ohne OP.
Ohne OP besteht jedoch das größere Risiko, dass später Probleme auftreten und eine Operation dann unumgänglich wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine frühe OP in Kombination mit Physiotherapie die bessere Lösung ist, scheint also höher zu sein.

Mindestens so hat gestern der Arzt gesagt.
Ich kenne auch Leute die ohne VKR im Recht kommen...auch Skirennfahrer (so habe ich letzte Samstag bei den Rennen gehört...jemand ist ohne Kreuzband teilgenohmen)
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von highlander »

dieses braucht wirklich niemand... und zunächst einmal die besten Wünsche an Deine Frau...
Bei mir ist es nun 1 Jahr und 2 Tage her, da habe ich mir ebenfalls das vordere Kreuzband gerissen...
Wie stark ist dann das Knie bei Deiner Frau danach angeschwollen ?

Die Frage mit OP oder nicht OP habe ich mir auch lange gestellt, und mich dann zum Glück für die OP entschieden.
Ich habe einige Kommentare in Bezug auf mein Alter gehört, mit 64 braucht man keine Kreuzband OP mehr..
Aber dieses ist alles Quatsch.. :D
Fakt ist ohne OP wird das Knie immer instabil bleiben, und wenn man weiterhin skifahren möchte und Sportarten wie wandern in den Bergen betreiben möchte,
ist die OP auf jeden Fall immer die bessere Lösung..

Ich kann inzwischen alles wieder so betreiben wie vor dem Kreuzbandriss... :D

Ich wünsche Euch, das Ihr einen guten Arzt dafür findet, und unten noch ein Link zum Thema Kreuzbandriss..

Dieses ist nach meiner Meinung der beste Link zum Thema Kreuzbandriss aus Sicht eines Skifahrers..

https://www.lukasruetz.at/2021/10/meine ... kreuzband/

Dieser Lukas Ruetz hat sich ebenfalls diese Frage ob OP oder ohne OP gestellt, und sich dann ebenfalls zur OP entschieden...

Ebenfalls werden in diesem Link auch so alltägliche Dinge beantwortet, wann geht nach OP wieder Autofahren.. oder Radfahren.. :D

Beim letzteren, Radfahren kann ich nur empfehlen .. dieses geht als erstes wieder und ist für den Muskelaufbau die beste Therapie...
Falls Ihr noch keinen Fahradergometer zu Hause habt, jetzt wäre die richtige Gelegenheit sich so etwas anzuschaffen...
Denn ohne Belastung radfahren, geht nach etwa 3-4 Wochen wieder... und man kann dabei nichts kaputt machen.. :D

Nochmals Alles Beste und viel Glück für Deine Frau..
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Ski-Bird »

Hallo Turms,

auch von mir alles Gute für Deine Frau und ein gutes Händchen bei der Entscheidung OP oder keine OP.

Ich persönlich kann Highlander beipflichten: Eine OP des Kreuzbandes sorgt für mehr Stabilität, insbesondere wenn man weiter Sport treiben möchte.
Aus eigener Erfahrung mit zwei Kreuzbandrissen Anfrang der 1990-er Jahre kann ich eine OP empfehlen!

„Danach und seitdem“ geht sportlich bei mir alles: Tennis, Hobby-Fußball einmal die Woche und nicht zuletzt das geliebte Skifahren ⛷️.

Also Kopf hoch und „weitermachen“!
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Ski-Bird »

@ Highlander:
Klasse Website von Lukas Ruetz!
DANKE!
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Turms »

highlander hat geschrieben: 22.02.2025, 09:58 dieses braucht wirklich niemand... und zunächst einmal die besten Wünsche an Deine Frau...
Bei mir ist es nun 1 Jahr und 2 Tage her, da habe ich mir ebenfalls das vordere Kreuzband gerissen...
Wie stark ist dann das Knie bei Deiner Frau danach angeschwollen ?

Die Frage mit OP oder nicht OP habe ich mir auch lange gestellt, und mich dann zum Glück für die OP entschieden.
Ich habe einige Kommentare in Bezug auf mein Alter gehört, mit 64 braucht man keine Kreuzband OP mehr..
Aber dieses ist alles Quatsch.. :D
Fakt ist ohne OP wird das Knie immer instabil bleiben, und wenn man weiterhin skifahren möchte und Sportarten wie wandern in den Bergen betreiben möchte,
ist die OP auf jeden Fall immer die bessere Lösung..

Ich kann inzwischen alles wieder so betreiben wie vor dem Kreuzbandriss... :D

Ich wünsche Euch, das Ihr einen guten Arzt dafür findet, und unten noch ein Link zum Thema Kreuzbandriss..

Dieses ist nach meiner Meinung der beste Link zum Thema Kreuzbandriss aus Sicht eines Skifahrers..

https://www.lukasruetz.at/2021/10/meine ... kreuzband/

Dieser Lukas Ruetz hat sich ebenfalls diese Frage ob OP oder ohne OP gestellt, und sich dann ebenfalls zur OP entschieden...

Ebenfalls werden in diesem Link auch so alltägliche Dinge beantwortet, wann geht nach OP wieder Autofahren.. oder Radfahren.. :D

Beim letzteren, Radfahren kann ich nur empfehlen .. dieses geht als erstes wieder und ist für den Muskelaufbau die beste Therapie...
Falls Ihr noch keinen Fahradergometer zu Hause habt, jetzt wäre die richtige Gelegenheit sich so etwas anzuschaffen...
Denn ohne Belastung radfahren, geht nach etwa 3-4 Wochen wieder... und man kann dabei nichts kaputt machen.. :D

Nochmals Alles Beste und viel Glück für Deine Frau..

Das Knie war nicht stark geschwollen, und inzwischen sieht man gar nicht mehr, dass etwas nicht stimmt. Die Operation steht auf jeden Fall fest, da meine Frau keinesfalls ohne sie weitermachen möchte.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von extremecarver »

Wenn du die vordere schublade spürst, dann auf jeden Fall OP. Auch wenn es nur mit müden Muskeln passiert. Wenn nicht dann geht es evtl auch ohne. So klar ist die studienlage nicht pro OP (Dauer bis Knie Ersatz im Mittel)

Ich habe es schon dreimal neu bekommen....
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Wetterstein »

extremecarver hat geschrieben: 22.02.2025, 23:31 So klar ist die studienlage nicht pro OP (Dauer bis Knie Ersatz im Mittel)
Das sehe ich auch so.
Primary surgery versus primary rehabilitation for treating anterior cruciate ligament injuries: a living systematic review and meta-analysis

Conclusion
We found very low to low certainty of evidence of no clinically relevant differences in most outcomes between early surgical reconstruction and primary rehabilitation with optional reconstruction. Early surgery showed a positive trend pertaining to a better meniscal status but with a low level of certainty of evidence. Rehabilitation with optional surgery showed a trend for an advantage regarding the avoidance of the development of radiological knee osteoarthritis. On the weight of the current evidence, indicating that early surgical ACL reconstruction is not beneficial for all patients, we propose an individualised, patient-centred form of care that discusses the potential treatment options with the patient.
https://bjsm.bmj.com/content/56/21/1241
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von icedtea »

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highlander
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von highlander »

Turms hat geschrieben: 22.02.2025, 23:25
highlander hat geschrieben: 22.02.2025, 09:58 dieses braucht wirklich niemand... und zunächst einmal die besten Wünsche an Deine Frau...
Bei mir ist es nun 1 Jahr und 2 Tage her, da habe ich mir ebenfalls das vordere Kreuzband gerissen...
Wie stark ist dann das Knie bei Deiner Frau danach angeschwollen ?

.......

Das Knie war nicht stark geschwollen, und inzwischen sieht man gar nicht mehr, dass etwas nicht stimmt. Die Operation steht auf jeden Fall fest, da meine Frau keinesfalls ohne sie weitermachen möchte.
Bei mir war es am Tag darauf schon heftig angeschwollen... und hat bei mir dann die letzte Hoffnung zunichte gemacht, das es vielleicht nicht so schlimm gewesen sein könnte...
Da ich nach dem Unfall noch selbstständig ins Tal fahren konnte...
Aber mein OP Arzt hat mir dann später auch erzählt, das das Anschwellen bei jedem komplett unterschiedlich ausfallen kann...
und eigentlich keinen Hinweis auf die Komplexität der Verletzung darstellt...

nachfolgend ein Bild am Tag nach dem Unfall:
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Diese Schwellung ist bei mir dann auch relativ schnell zurück gegangen...
und ich hatte bis zu dem OP Termin auch keine akuten Schmerzen mehr, bis auf das etwas unsichere Gefühl im Knie, beim Treppe hinuntersteigen...
Radlfahren ging ohne Probleme.. und hat mir mein Arzt sogar dazu geraten...

Ich hatte dann 2 Monate zwischen Unfall und dem OP Termin am 16.04.2024...
und habe dann auch öfters überlegt ob die Entscheidung zur OP die richtige gewesen ist...

Aber im Nachhienein bin ich sehr froh, das ich nun wieder ein neues Kreuzband habe... :D
Laut meinem Physio ist das operierte Knie nun stabiler als das gesunde Knie.. :mrgreen:

Vom OP Termin war es bei mir auch optimal, ich konnte bereits genau nach 5 Monaten die frühe Saisonöffnung am Stubaier Gletscher durch den heftigen Wintereinbruch im September, für einen ersten Tag wieder auf Ski ausnutzen... :D
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Deshalb kann ich von meiner Seite, die Entscheidung Deiner Frau zu einer Operation nur unterstützen... :D
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von ski-chrigel »

Ich hatte zwischen Riss (auch Skiunfall) und OP vier Jahre gewartet. Die Ansicht/Hoffnung, es ginge auch ohne OP, hatte sich als falsch erwiesen. Zu oft trat die „Schublade“ ein. Seit mittlerweile 29 Jahren ist das ersetzte Kreuzband in Betrieb und funktioniert tadellos bei jährlich weit über 100 Skitagen. Also wenn man mich fragt: unbedingt operieren, sofern man noch körperlich fit und aktiv ist.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Turms »

Unser Arzt hat ebenfalls festgestellt, dass es laut vieler Forschungen eine Option ohne Operation gibt. Seine klare Empfehlung sprach jedoch für die Operation. Und ich glaube, selbst wenn ich es wollte, könnte ich meine Frau nicht von der anderen Option überzeugen.
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Es sei denn natürlich, es schneit sehr stark, in diesem Fall ist es 100% Einsatz - jeder sagt, wenn du erfolgreich sein willst, musst du dich einsetzen - für den Spaß am Fahren mit deinen Brüdern.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von icedtea »

Es ist und bleibt eine Einzelfallentscheidung. Und die Frage ,ob das Band ganz durch ist oder nicht ist extrem bedeutend ☝️
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Turms
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Turms »

highlander hat geschrieben: 23.02.2025, 22:00
Turms hat geschrieben: 22.02.2025, 23:25
highlander hat geschrieben: 22.02.2025, 09:58 dieses braucht wirklich niemand... und zunächst einmal die besten Wünsche an Deine Frau...
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.......

Das Knie war nicht stark geschwollen, und inzwischen sieht man gar nicht mehr, dass etwas nicht stimmt. Die Operation steht auf jeden Fall fest, da meine Frau keinesfalls ohne sie weitermachen möchte.
Bei mir war es am Tag darauf schon heftig angeschwollen... und hat bei mir dann die letzte Hoffnung zunichte gemacht, das es vielleicht nicht so schlimm gewesen sein könnte...
Da ich nach dem Unfall noch selbstständig ins Tal fahren konnte...
Aber mein OP Arzt hat mir dann später auch erzählt, das das Anschwellen bei jedem komplett unterschiedlich ausfallen kann...
und eigentlich keinen Hinweis auf die Komplexität der Verletzung darstellt...

nachfolgend ein Bild am Tag nach dem Unfall:
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Diese Schwellung ist bei mir dann auch relativ schnell zurück gegangen...
und ich hatte bis zu dem OP Termin auch keine akuten Schmerzen mehr, bis auf das etwas unsichere Gefühl im Knie, beim Treppe hinuntersteigen...
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Ich hatte dann 2 Monate zwischen Unfall und dem OP Termin am 16.04.2024...
und habe dann auch öfters überlegt ob die Entscheidung zur OP die richtige gewesen ist...

Aber im Nachhienein bin ich sehr froh, das ich nun wieder ein neues Kreuzband habe... :D
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Oh, ist es stark angeschwollen? Dann war das Knie meiner Frau auch richtig dick geschwollen ;)
ich dachte als heftig etwas "dickeres"
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von extremecarver »

Es ist halt primär die Schublade meiner Meinung nach, wenn die passiert schrottet man Meniskus und Knorpel. Wenn die durch Muskulatur und oder andere Faktoren nicht passiert dann lässt man zumindest die erste Operation lieber sein. Ist man einmal operiert führt bei weiteren Rissen kein Weg an neuerlicher OP vorbei weil man dann ziemlich sicher starke Schublade hat.

Ich denke ich habe mir meinen Knorpel ruiniert als ich nach dem zweiten (nicht richtig eingewachsen) und dritten Riss weiter Sport gemacht habe beim warten auf die OP.
Beim zweiten Riss zusammen mit Trainern und Therapeuten beschlossen die Saison durchzuziehen was schiefgelaufen ist ohne dass ich die Schublade spürte, beim dritten Riss (vkb hat einfach bei kleinster Belastung aufgegeben, war gut 15jahre "alt" und dass passiert wohl öfter da die Plastik nicht so gut ernährt/dutchblutet wird wie ein originelles von) habe ich die Schublade allerdings am snowboard stark gespürt. Ist jetzt so dass ich trotz vkb und Knorpel OP am snowboard auf backside starke schmerzen habe. Beim Skifahren geht es aber Ich muss aufpassen immer tief in Knie zu fahren, so dass ich überlege mit Ski Mojo zu fahren um dies tief in Knie einfacher zu machen. 8cm² waren blank am Knorpel Knochen auf Knochen. Schaut jetzt im mri zwar gut aus aber der neue Knorpel ist wohl zu weich oder zu hart und die Nerven sorgen dafür dass ich mit fast ausgestrecktem Bein keine Kraft habe. Erst unter 40° Winkel ist Kraft normal. Schon leicht trainieren selbst mit Maschine verträgt es nicht. Joggen also unmöglich.

@chrigel
Braucht es bei deinem knie-ersatz das vkb noch? Bei vollplastik ist ja eh keine Schublade mehr möglich dachte ich. Bei deiner halb Plastik verhindert das vkb diese noch??

Evtl könnte ich mit doppel seitiger halb Knie Plastik wieder Joggen, aber andere Probleme wären dann wahrscheinlich, also hoffe ich dass es bis dahin noch 10 Jahre dauert (dann gut 50 Jahre alt und somit dann zweimal 15-20 Jahre weniger ein Problem wie schon bei Knie Ersatz mit Ende 30 als die Knorpel OP anstand)
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Pitcairn »

Als Initiator dieses Threads wünsche ich der Gattin zunächst einmal alles Gute. Das wird schon. Aus meiner Sicht und Erfahrung ist es weniger die Frage ob OP oder nicht, sondern ob es gut gelingt, ob ein Experte seines Fachs ran geht und daß es keine Komplikationen gibt, auch in der Nachsorge und dann im Reha-Prozess. Wir sind ja keine Profikicker, deren Beine ihr Kapital sind und quasi 24/7 in die Reha gehen.

Bei mir geht ja nix mehr und ich lebe ohne, wenn auch mit Einschränkungen, aber bei einer Ruptur-Premiere würde ich auch dazu raten, evlt. vlt. auch erst mal eine vorgelagerte, ambulante Arthroskopie, um mal nachzuschauen. Ich glaub der gute @Wetterstein ist vom Fach.
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Re: Diagnose "Kreuzbandriss"

Beitrag von Turms »

Erstmal vielen Dank für eure Wünsche.

Ich habe heute den Befund vom MRT erhalten, und immerhin gibt es keinen weiteren Schaden außer dem Kreuzbandriss.

Bezüglich des Arztes bzw. der Klinik haben wir 3–4 Empfehlungen von unserem Orthopäden erhalten, und ich habe auch selbst ein wenig recherchiert. Drei der empfohlenen Kliniken stimmen mit den sogenannten Krankenhaus-Rankings überein (mindestens für Knie OPs). Für eine konnten wir relativ schnell einen Termin bekommen – wenn man Mitte März als "früh" bezeichnen kann. Ansonsten hätten wir erst Termine im Mai oder sogar Juni erhalten.

Sonst… ich weiß, dass es eine Option ohne OP gibt. Wenn mir das passiert wäre, wäre ich wahrscheinlich zu 50/50 hin- und hergerissen und würde mindestens drei verschiedene Fachmeinungen einholen, bevor ich eine Entscheidung treffen würde.

Aber ich bin ein kleiner Fitness-Junkie – kein Alkohol außer im Urlaub, auf die Ernährung aufpassen, Training fast jeden Tag, egal ob im Studio oder zu Hause. Sport ist für mich unverzichtbar (SNBfahren auch), und Reha oder Physiotherapie wären für mich eher ein Genuss als eine Pflicht. Ich hatte schon zwei schlimme Frakturen hinter mir, und ich weiß was kommt....ich könnte vermutlich auch ohne OP weiter, mit viel zu viel Training etc, aber das mache ich so wie so...

Meine Frau ist da jedoch anders. Sie ist zwar aktiv und macht etwas Fitness, aber sie braucht immer ein bisschen "Unterstützung". Da man ohne OP dauerhaft – und im Grunde für immer – auf konsequenten Muskelaufbau usw. setzen muss, denke ich, dass die OP-Option in ihrem Fall die beste ist.

So oder so hat sie selbst auch etwas recherchiert und die nicht-operative Option für sich komplett ausgeschlossen.

Ich hoffe zumindest, dass sie nicht die Lust am Skifahren verliert, denn alleine zu fahren ist mir einfach zu langweilig…das ist für mich die größte Herausforderung...
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