Die zweite Woche meiner Ferien war schneetechnisch leider nicht der Brüller, weshalb ich eigentlich keinen Bericht verfassen wollte. Da ich im Moment aber krank zuhause herumliege, habe ich doch genügend Zeit, um rückwirkend einige Zeilen zu schreiben.
Nach den Tagen in Scuol und Samnaun (siehe weiter oben in diesem Thread) ging es zurück auf die Lenzerheide. Bereits in Samnaun hatte ich die Befürchtung gehabt, dass es zurück im Mittelbünden nur schlechter werden könnte. Und diese Befürchtung bewahrheitete sich in der Summe leider. Der Reihe nach:
Am Samstag, auf dem Weg von Samnaun zurück auf die Lenzerheide, wollten wir, oder vor allem ich, einen Zwischenstopp in einem neuen Gebiet einlegen. Da das Wetter bescheiden war, war Bivio der Plan: Zwei, drei Stündchen an den drei Schleppliften herumrutschen - perfekt. Nach der Julierpasshöhe war der Nebel dann aber so dick, dass wir überhaupt keine Lust hatten, auf die Piste zu gehen. Folglich fuhren wir direkt nach Hause, worüber meine Freundin nicht unglücklich war.
Apropos fahren: Netterweise durften wir das Auto unserer Nachbarin auf der Lenzerheide ausleihen. Für solche Geschichten ist ein Auto scho na praktisch. Mit dem ÖV hätten wir von der Lenzerheide nach Samnaun über vier Stunden gebraucht. Mit dem Chlapf dauerte es "nur" etwa drei Stunden. In Samnaun war die Zufahrt zu unserer Unterkunft dann aber so eng und steil, dass ich das Ding dort einquartierte und bis zu unserer Abreise drei Tage später ignorierte. Vor Ort nutzten wir lieber die öffentlichen Verkehrsmittel.
Am Sonntag,18.2.24, gingen wir früh morgens auf die Piste. In der Hoffnung, am Morgen auf der Rothornseite bessere Pisten als auf der Weistseite vorzufinden, fuhren wir mit dem Bus direkt zur Rothornbahn. Komisch: Der Bus und auch der Talstationsbereich der Rothornbahn waren verdächtig leer - leichte Euphorie machte sich bei mir breit. Auf Scharmoin folgte schnell die Ernüchterung: Wartezeit für aufs Rothorn wären wohl drei Gondeln gewesen. Und dies morgens um 9 Uhr. Das war vor den Zeiten der Gebietsverbindung mit Arosa definitiv anders (und besser). Folglich fuhren wir direkt zum Weisshorn Speed, wo es einige Sessel Wartezeit gab. Die Weisshornmulde im Anschluss war ziemlich spassbefreit: eisig, extrem unruhig und mit Löchern präpariert. Eine Wiederholung gab es trotzdem, bevor wir auf die Westseite wechselten, um die Cousine meiner Freundin zu treffen.
- Bei mir dauert es normalerweise lange, bis ich mich über mangelnde Präparation beschwere, da es mir nicht so wichtig ist. Klar ist ein schöner Teppich genial, aber für mich gibt es Wichtigeres. An diesem Tag war der Zustand der Pisten aber auffällig schlecht. Hier ein Sinnbild für die Präparation am Sonntag, 18.2.24. Wobei es auf dem Bild besser ausschaut, als es in Wirklichkeit war.
- Spontan entschieden wir uns, nicht über das Obertor die Seiten zu wechseln, sondern über die Piste 29 und den Bereich Fastatsch, da wir diese Saison noch nie in diesem Sektor waren. Die Piste war überraschend gut, wenn auch hart. Zumindest dort, wo die Abfahrt in der Nacht hergerichtet worden war. Denn plötzlich war die Präparation fertig.
- Bereich Fasttatsch, gemütliche Stimmung
- Ein weiteres Sinnbild für diese Tage: Der Pistenzustand bei Tgantieni. Dort, wo die Pisten nicht mehr richtig durchfrieren konnten und jeweils viele Leute unterwegs waren, sahen die Pisten oft so aus wie dieser Abschnitt.
Am Montag, 19.2.24, gab es einen pistenfreien Tag und wir gingen nach Chur. Shoppen, käfelen und solche Dinge. Am Abend setzte dann Niederschlag ein, wobei, wenn ich mich richtig erinnere, auf der Lenzerheide zuerst noch in Form von Regen. Bis am Dienstagmorgen kamen doch einige Zentimeter zusammen, sodass die Szenerie gleich wieder winterlicher erschien. Bilder vom Dienstag, 20.2.24:
- Sehr leichter Pulverschnee auf dem Rothorn. Toll, so gefällt mir der Februar wieder. Der Schnee war auf der Piste allerdings ultralangsam. Die Galeriedurchfahrt aber überraschend locker, viel weniger bremsig als auf der freien Piste.
- Das Hansruedisträumli machte seinem Namen alle Ehre.
- Am Hörnli in Arosa gab es sogar noch Pistenpowder.
- Erstbefahrung diesen Winter: 2b zum Hörnliexpress. Letzten Winter schaffte ich es nie, diese Piste zu befahren. Die Abfahrt gefällt mir.
- Einmal pro Saison gehts auf die 11h. Irgendwie gefällt mir diese Abfahrt durch den Wald und das Quartier. Dieses Mal war auch das Timing gut: Beim Seilpark mussten wir nur kurz auf den Bus warten, mit welchem wir direkt zum Hörnli-Express durchfuhren.
- Nachmittagsstimmung am Urdenfürggli. Trotz des Neuschnees hielt die Piste gut durch. Ein Grund war sicher, dass an diesem Tag relativ wenig Leute unterwegs waren und es eher kühl blieb.
- Dieser Hang ist diese Saison oft in mässigem Zustand. Auch am Dienstag waren hier wieder Buckel aus einem unangenehmen Sulz-Neuschnee-Gemisch dominierend.
An den Mittwoch, 21.2.24, kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr richtig erinnern. Wenn ich mir die Bilder aber anschauen, muss es ganz ok gewesen sein:
Der Donnerstag, 22.2. war einer dieser Tage, an denen ich nur auf die Piste ging, weil es der letzte Tag vor Ort war. Gelohnt hat es sich nicht wirklich: phasenweise schlechte Sichtverhältnisse, tiefer Sulz, mehrere Bahnen wegen Wind eingestellt. Immerhin war der Andrang äusserst bescheiden.
- Da der Cumacheals aufgrund des Windes geschlossen blieb, waren die dazugehörigen Pisten auch um die Mittagszeit noch beinahe jungfräulich.
- Auf der Talabfahrt nach Valbella wurde der Schnee knapp.
- Wo ist hier die Piste? Ach, richtig: Dort, wo es braun ist.