Repost: Rosshütte+Kranzberg 05.01.2015

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Skitobi
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Repost: Rosshütte+Kranzberg 05.01.2015

Beitrag von Skitobi »

Rosshütte+Kranzberg 05.01.2015
- Repost von sommerschi.com (Antwort auf Bericht von Starli) -

Skifahrerisch empfand ich es eigentlich fast umgekehrt - In Seefeld waren die Pisten extrem (Kunstschnee-) eisig und knollig, am Kranzberg eher (Naturschnee-) weicher. Das wird aber auch einfach damit zusammenhängen, dass ich morgens in Seefeld war und du am Kranzberg.

Für mich war die Skigebietswahl auch von den besseren Neuschneemengen in Bayern abhängig. Kranzberg im Vollbetrieb (mit Gipfellift und Talabfahrt) war letztes Jahr so selten, dass ich da doch gleich "zuschlagen" wollte. Als Kombination bat sich dann Seefeld noch geradezu an, da ich die dortigen Liftoldtimer doch auch noch gern mitnehmen wollte. Da ich am nächsten Tag sowieso ins Pitztal fuhr (dort war der 1. Tag der Skifreizeit "meiner" DAV-Sektion Fulda), war die Nähe zu Innsbruck auch noch ausschlaggebend, weil ich keine Lust hatte, gleich zwei mal hintereinander früh aufstehen zu müssen. (und dann am nächsten Tag wieder fit ins neue Arbeitsjahr zu starten ;) )
Außerdem hatte ich noch einen "Joker": Die Hoffnung, dass die Dammkar-Route auf der anderen Mittenwalder Seite aufgeht. Das wäre dann mal eine richtig schöne Powder-Abfahrt geworden, mit dem guten Gefühl, dass es von der Lawinenkomission freigegeben ist... Denn auf eigene Faust und dazu noch allein in den Powder verbot ich mir durch die extrem schlechte Lawinenlage - mit täglichen Lawinenunglücken in Tirol - komplett.

Die Reihenfolge der Skigebiete war insbesondere vom Busfahrplan abhängig, da ich hier kein Auto habe (und eigentlich auch ziemlich gut ohne klar komme): Zuerst Seefeld, dann Kranzberg. Da die Pisten in Seefeld morgens hoffentlich noch leerer sind, hätte ich das eh so bevorzugt.
In Seefeld konnte ich dann am Bahnhof entweder eine gute halbe Stunde auf einen Bus warten oder eine Viertel Stunde durch den Ort laufen, um pünktlich um 9 am Lift zu sein... ich entschied mich für letzteres.

So war ich dann nach Auffahrt mit der SSB in einer der ersten Kabinen der Joch-PB, wo ich gleich mal ganz rauf wollte

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noch ist es sehr ruhig

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auf die andere Seite geschaut sah es dann doch mal nach Winter aus

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ganz wenig Neuschnee lag auf der Piste, und so durfte ich den Gipfelhang mit der 2. Spur verzieren :)
Der Jochlift war noch geschlossen - und blieb es dann leider auch, wahrscheinlich wegen Wind. extrem schade, da fehlt dem Gebiet wirklich was! Zum Glück war ich gleich morgens mit der PB raufgefahren, die ist aber auch im Schneckentempo gefahren. Entweder ist das immer so, oder es lag auch am Wind... Demnach waren natürlich später immer Schlangen an der kleinen PB, wo man bestimmt 3-4 Kabinen warten musste und eine weitere Fahrt ging sich zeitlich nicht aus.

Auch die Härmelekopfbahn ging morgens noch nicht in Betrieb und um halb 11 wurde man immernoch vom Liftler abgewiesen, die Kabine war aber schon auf der Strecke unterwegs...

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Der Liftstatus- sowohl an der Anzeige als auch im Internet - zeigte aber weiterhin alle Anlagen als geöffnet an... Andere Skigebiete sind bei Windsperren wenigstens ehrlich :roll:

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Am "REX" wurde es langsam voller, der Jochlift, der sich morgens sogar schonmal in Bewegung gesetzt hatte und ein paar Leute hochgezogen hatte, blieb geschlossen. Die beste Piste war, neben der Gipfelabfahrt, die Abfahrt am Kaltwasserlift. Findet wohl keiner ;)

Nachdem die Härmelekopfbahn immernoch nicht öffnete, fuhr ich eben nach unten, um dann mit den beiden KSBs in den rechten Teil zu wechseln...
Und dann gab es unten gleich mal eine ordentliche Schlange an der Hochangerbahn. Am Brandllift war ebenfalls eine Skischul-Schlange (Und alle Skischüler fuhren mal wieder alleine im Bügel, eine unglaubliche Unsitte...) und die SSB war gerade abgefahren, also muss ich wohl durch.

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2. Sektion: 6KSB/B, Waldschneise, Schneilanzen, eisige Piste. Langweiliger gehts in Österreich wohl kaum...

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Auf der Piste vom Härmelekopf sind einige Spuren! Die PB scheint jetz also auf zu sein- dann also wieder zurück, um wieder hier zu landen ;)
Die schwarze Verbindungspiste zum "REX" war zwar etwas steinig, hat aber doch Spaß gemacht. Nur den (neuen) Skiern nicht^^

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Zum Glück ist sich diese Fahrt noch ausgegangen, die Härmelekopfbahn bietet wirklich sehr gute Aus- und Tiefblicke...

Fazit Rosshütte? Ok, die Schneesituation ist schwierig und Kunstschnee wird nun mal eisig. Besser als kein Schnee. Die Pisten sind modelliert, haben aber immerhin noch etwas Struktur, insbesondere am Kalwasserlift hat es mir durchaus Spaß gemacht. Das Problem des Skigebietes ist aber finde ich, dass zwar noch schöne alte Anlagen vorhanden sind, die aber nur auf Pisten führen, die von KSBs mitgenutzt werden und dadurch auch vollbeschneit, modelliert und stark befahren sind. Ausnahme Jochbahn, wo "nur" ein SL parallel läuft, der aber bei mir auch noch zu war. Waren früher die Härmelekopf-Pisten ausschließlich durch die PB erschlossen? Das wär dann mal was feines...
Am nächsten Tag habe ich jedenfalls sehr den Pulverschnee am Pitztaler Gletscher schätzen gelernt, das ist eben doch ganz was anderes als Kuntschnee-Eis.

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Track Rosshütte

um halb 1, also nur eine halbe Stunde vor Ende der Vormittagskarte, fährt ein Bus direkt von der Rosshütte-Talstation nach Mittenwald, und dort fährt dann auch "nur" 13 Minuten später ein Skibus zu den Luttenseeliften. Eine fast schon perfekte Verbindung - immerhin ist es grenzüberschreitend, und ich erdreiste mich am frühen Nachmittag nach einer Skibusverbindung IN das Skigebiet zu schauen :shock: Der fährt wahrscheinlich nur, weil er eigentlich für die Rückfahrt schon gebraucht wird^^

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Nach der Karwendelbahn und der Dammkar-Abfahrt hatte ich am Ende in Seefeld nochmal geschaut - die Route war noch gesperrt, sonst wäre ich jetzt an die Karwendelbahn statt dem Kranzberg. Was ich noch nicht wusste: Um 15 Uhr an diesem Tag wurde sie dann geöffnet - das habe ich dann erst abends gesehen :|

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Beim Warten in Mittenwald hatte ich immerhin mal gutes Wetter ;)

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Los gings am Luttenseelift, dem kürzesten und flachsten der Lifte

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Korbinianhang fand ich als einzigen auch etwas eisig, gegen Ende ging er dann aber ziemlich gut. Die anderen Pisten eigentlich gar nicht eisig, auf jeden Fall besser als alles in Seefeld...

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Gipfel-SL und alte Gipfel-PB

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hier konnte man (fast) alles haben - präparierte Piste, Buckelpiste oder eine leichte Powderschicht.

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Links im Wald außerdem noch ein schöner Skiweg mit ein paar Sprung-Kanten drin, der (unter anderem) zu einem Buckelpisten-Steilhang unter der Gipfel-PB führt, und unterhalb hat noch jemand einen Kicker gebaut :D
Der Gipfellift war abfahrtstechnisch mit Abstand der Beste des Tages, mit 8 Fahrten auch am meisten gefahren.

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Wildenseelift, an sich schon ganz schön, aber der Gipfellift erschließt das gleiche und noch viel mehr ;)

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Ein Highlight war natürlich die Fahrt mit dem ESL. Der Skiweg runter ist aber leider skifahrerisch doch recht langweilig.

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ESL+Karwendel

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Track Kranzberg

Fazit Kranzberg: Hier hat es mir wirklich Spaß gemacht, (überwiegend) Naturschnee lässt sich einfach besser fahren und es war natürlich deutlich leerer, insbesondere am Gipfellift war ich fast alleine. Trotzdem brauche ich beide Skigebiete erstmal nicht für einen Wiederholungsbesuch, es gibt noch genug anderes zu "entdecken" ;) Das Dammkar wäre aber natürlich noch ein Ziel, mal schauen mit was sich das dann kombinieren lässt.

Für die Heimfahrt gab es dann noch zwei Highlights der ÖPNV-Planung zu bewundern: Der Skibus vom Luttensee zum Bahnhof verpasst den Zug richtung Innsbruck um 3 Minuten. Da nur wenige Minuten später noch ein Bus fährt, hätte man doch wenigstens den ersten passend machen können? Auch der Bus von der ESL-Talstation fährt fast gleichzeitig und verpasst den Zug ebenfalls.
Das wäre gar nicht so schlimm, wenn auf der Strecke ein ordentlicher Takt bestehen würde. Gibt es eigentlich auch, auf der deutschen Seite fahren die Züge nach München im Stundentakt, jede zweite Stunde wird bis Innsbruck durchgebunden, und auf österreichischer Seite fährt sogar zusätzlich die S-Bahn im Stundentakt. Tatsächlich über die Grenze fährt aber ausschließlich der durchgebundene Zug alle 2 Stunden, die DB-Züge enden sonst in Mittenwald, die ÖBB in Scharnitz. Wenn man nur eine der beiden Linien noch eine Station weiter führen würde, könnte man alles (mit umsteigen) stündlich fahren :!:

Zum Glück gibt es aber noch zusätzlich Busse auf der Strecke (Leutasch-) Mittenwald-Seefeld, die ich ja auch schon am Hinweg benutzt habe. Auf die Züge getaktet sind die aber auch nicht. Also ging es nach 20 Minuten Wartezeit in Mittenwald in den Bus, der dann bis Scharnitz, wo ich hoffte, schon früher in den wendenden Zug einsteigen zu können. Der kam aber erst ein paar Minuten vor Abfahrt, stattdessen gab es immerhin einen halbwegs ordentlichen Warteraum. In Deutschland wäre der an so einem Bahnhof meistens total versifft und nach 17 Uhr generell abgeschlossen - aber trotzdem beleuchtet, wie ich letztens erlebt habe. Fahrkartenautomat gab es nicht, man soll es im Zug kaufen - da gibt es aber wieder nur 45% Rabatt mit der Vorteilscard, weil es personenbedienter Verkauf ist... Nicht dass es viel ausmachen würde, aber rein aus Prinzip habe ich dann mal wieder das Handyticket genutzt. Und so kam ich dann auch irgendwann auch nach Innsbruck, auch eine Form des stop-and-go ;)
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