Gröden / Alta Badia, 12.02.2024
Von Butterweich bis Bretthart
Erste Liftfahrt des Tages: 8:16h, EUB Furnes
Letzte Liftfahrt des Tages: 16:20h, 4SB Cir
Liftfahrten gesamt: 39
Höhenmeter gesamt: 8.424m
Skiline: https://www.skiline.cc/skiing_day/aofekv18dvr
Heute war ich mit den Kindern unterwegs. Meine Frau zog es vor, eine geführte Schneeschuhwanderung am Raschötz zu unternehmen. War wohl auch sehr schön, in der Sonne die erste Spur durch die frisch verschneite Winterlandschaft zu ziehen. Aber würdet Ihr das machen, wenn Ihr stattdessen Ski fahren könntet? Nun gut, jeder wie er mag.
Wir sind zeitgleich wie gestern am Skikeller zu Fuß und per Rolltreppe / Förderband zur Talstation Furnes gestartet. Ankunft 8:16h. Heute fuhr die Bahn da schon! Der Fahrbetrieb ist wohl schon um 8:15h gestartet, dementsprechend war sogar eine kleine Schlange von Leuten vor uns, die erstmal wegtransportiert werden mussten. An der Pendelbahn Seceda haben wir dann nicht mehr die erste Fahrt erwischt (war schon abfahrbereit und fuhr grad los), sondern mussten auf die zweite warten.
Oben sind wir zunächst über die außen liegende Piste (an der La Longia) gefahren, und dann unten links Richtung Fermeda abgebogen. Einmal Fermeda hoch und die komplette Gardenissima ins Tal. Rüber zur Saslong. Oben haben wir dann das neu gebaute und sehr komfortable Doppel-Förderband genutzt, und sind freiwillig(!) zur 4KSB Sochers rüber gefahren. Dort haben wir dann insgesamt 4 Fahrten (!) gemacht. Einmal Funpark, einmal direkte Abfahrt, einmal Zeitmesstrecke (leider hat nur eine der beiden Spuren richtig gemessen), und dann Abfahrt zur 6KSB Sochers-Ciampinoi.
Am Sochers Lift ist es nun so, dass wenn man irgendeine Abfahrt am Sochers fährt, egal ob direkt die normale Piste, oder Funpark, Zeitmessstrecke oder Geschwindigkeitsmessstrecke, dass man dann immer wieder entweder nochmal zum Sochers fahren muss, oder Talabfahrt Saslong A oder B. Wenn man hoch zum Ciampinoi will, muss man oben ganz außen raus fahren, und kommt dann problemlos zum Sessellift. So finde ich das absolut OK, und es war zwar nicht überfüllt am Sochers, aber es war durchaus was los, wir waren bei Weitem nicht die Einzigen dort. Das neue Konzept scheint also voll aufzugehen, zumal der Lift mit dem Förderband von der EUB viel einfacher zu erreichen ist. Daher droht sicherlich keine Gefahr, dass der Zaun wieder geschlossen wird. Der große Zaun am Förderband ist tatsächlich auch in erster Linie ein Fangzaun, da hier ein steiler Hang runterkommt, und die Leute sonst im Zweifel direkt auf die Nutzer des Förderbandes purzeln.
Vom Ciampinoi ging es über Ciadinat und Plan nach Wolkenstein, und über Costabella und Dantercepies nach Corvara. Dort über Col Alt, Braia Fraida und Bamby auf den Piz la Ila. Dann Gran Risa B (rot) nach La Villa, und von dort bis hinter zum Heiligkreuzkofel. Retour auf im Prinzip gleichen Weg mit Abfahrt bis Wolkenstein, ab dort Skibus zurück nach St. Ulrich.
Wetter: Heute wieder herrliches Dolomiten-Wetter, wie es sich gehört. Um kurz nach halb neun oben am Seceda noch hohe Wolken und keine Sonne – Sonne nur weiter im Westen zu sehen, im Osten, in Richtung Alta Badia, ist es noch richtig finster. Aber schon um 9:30h am Ciampinoi haben wir herrlichen Sonnenschein. Das hält auch fast bis zum Ende des Tages an, am späteren Nachmittag schiebt sich hin und wieder mal eine Wolke vor die Sonne. Temperaturen waren optimal, tagsüber auf den Gipfeln leicht im Minus, in den Tälern leicht im Plus.
Geöffnete Lifte / Pisten: Alles geöffnet.
Andrang: Ja, hier wird es jetzt interessant. Der Tag gestern konnte ja diesbezüglich nicht gewertet werden. Am Seceda war es natürlich noch nicht voll – dafür war es noch zu früh. Erster spannender Punkt: Einstieg in die Saslong Gondel. Pieps um 9:23h. Hier mussten wir in anderen Jahren schon draußen anstehen, aber heute konnten wir direkt ins Gebäude reingehen, und sogar noch die Treppe hoch. Erst im Gebäude vor den Kartenlesern dann Stau. Nächster Messpunkt: Dantercepies. Pieps um 10:38h. Auch hier war es nicht leer, aber ich meine auch hier wäre es in der Faschingswoche schon voller gewesen. Wir konnten direkt beim Kartenleser durchgehen, mussten uns dann an der Menschenmenge anstellen, was aber auch gesittet und geordnet und relativ zügig vonstatten ging. Auch am Borest (Pieps um 11:05h) war es zwar voll, aber nicht so voll, wie ich es von vergangenen Jahren in Erinnerung habe. Interessanterweise war zu dem Zeitpunkt an der EUB ins Edelweißtal eine viel größere Schlange! Boé haben wir nur gesehen, Costes De Ega sind wir gefahren. Auch dort an Beiden keine Monster-Schlangen, Costes De Ega nur wenige Sessel.
Dann sind wir ja eh aus der Sella Ronda wieder ausgeschert. Die rote Abfahrt bei der Gran Risa hatten wir (nun war es Mittagszeit) fast komplett für uns allein! Kann ein glücklicher Zeitpunkt gewesen sein, als wir später auf dem Rückweg wieder hochgefahren sind, sah es voller aus dort. Der vollste Lift mit der längsten Wartezeit auf der Rückfahrt war Plans-Frara. Selbst am Val Setus (Pieps 16:09h) war keine(!) Warteschlange, direkt durchs Drehkreuz, und nur einige Sessel abwarten. Also, ja, man merkt schon dass Faschingswoche ist, und es ist auch viel los – aber anhand der Liftwartezeiten würde ich tatsächlich sagen, dass weniger los ist als letztes Jahr bzw. die Jahre vor Corona.
Schnee- bzw. Pistenqualität: Oberhalb von geschätzt 1700 bis 1800m butterweich durch den Neuschnee. Hier haben sich natürlich vielfach früher oder später große Buckel gebildet, die aber eigentlich relativ harmlos und vor allem schön weich waren. Nur da wo es gleichzeitig eng und voll war, war das dann dementsprechend doof. Weiter unten waren die Pisten großteils bretthart und glatt, aber nicht eisig, sondern mit einer feinen Schicht Pulver oben drauf. Hier konnte man super Gas geben, wenn entsprechend Platz war.
Beste Pisten des Tages: Sponata. Knüppelhart, schön glatt, feines Pulver oben drauf, viel Platz. War auf der Hinfahrt nach La Crusc schon gut. Auf der Rückfahrt haben wir dann hier eine Extra-Runde eingelegt und richtig Gas gegeben. Mein Sohn ist natürlich der Schnellste. Meine Tochter hat sich mit mir ein Rennen geliefert. Erst lag ich vorne, dann hat sie mich überholt, aber auf dem breiten Hang nach der ersten Brücke habe ich sie dann wieder abgehängt.

Gran Risa B (rot) war ähnlich gut.
Schlechteste Pisten des Tages: Verbindungspiste von Val Setus nach Cir. Komplett verbuckelt (wie eigentlich fast immer bei viel Betrieb). Wie bereits oben geschrieben, waren die Buckel zwar groß, aber weich, und auch kein Eis zwischen den Buckeln. Also eigentlich easy. Aber es war natürlich viel zu voll hier, kreuz und quer, überall Gefahr eines Zusammenstoßes. Ging zum Glück alles gut.
Einkehr: Am Mittag im Rifugio Col Alt direkt an der Gipfelstation der Bahn. Eine Etage tiefer befindet sich ein edles Ristorante (irgendwas von Michelin Guide habe ich auf der Webseite gesehen). Wir waren aber oben im Rifugio. Dort nur eine kleine Karte. Man bestellt ganz italienisch am Eingang an der Kasse, bezahlt, holt sich seine Getränke an der Bar ab, und bekommt das Essen zum Tisch gebracht. Das Rifugio ist relativ klein. Als wir ankamen und bestellt hatten, waren draußen alle größeren Tische belegt. Wir nahmen uns einen kleinen Stehtisch mit hohen Stühlen – noch bevor das Essen kam, wurde aber ein großer Tisch frei, und wir zogen um. Als wir gegangen sind, waren sowohl draußen wie auch drinnen mehrere Tische frei. Essen war soweit gut, wer Wert auf kulinarischen Hochgenuss legt, muss aber wohl eher eine Etage tiefer einkehren (und dort sicher mehr Zeit und Geld mitbringen). Am Nachmittag haben wir (ohne meinen Sohn, der hat lieber noch ein paar Abfahrten eingelegt) noch einen „süßen Stop“ auf der La Brancia Hütte eingelegt. Und wieder witzig: von der Hütte dann nur ein kurzer Schwung zum Lift Braia Freida – und obwohl wir keinen Treffpunkt ausgemacht hatten, und mein Sohn nichtmal wusste, auf welcher Hütte wir sind, kam er genau in dem Moment auch am oberen Einstieg vom Braia Freida an!
Fazit: 9 von 10 Punkten. 1 Punkt Abzug für die sehr weichen Pisten oben. Dafür gibt es aber wieder 1 Punkt plus dazu für die toll verschneite Winterlandschaft mit teils unberührten Hängen und Wiesen. Und wieder ein Punkt Abzug für die vollen Pisten auf der Ronda. Somit kommen wir auf 9 Punkte.
Fotos habe ich nicht allzu viele gemacht. Sobald ich mal für einen Fotostopp anhalte, kann ich mir gleich was anhören. Die echten Fotostopps muss ich also minimieren. Ohne Meckern gehen nur Fotos aus dem Lift oder bei der Einkehr.
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